Woher
Womit
Wo
Warum

TADELAKT

WOHER

Schriftliche Überlieferungen der Tadelakttechnik sind schwierig aufzufinden. Mündliche Auskünfte in Marrakesch überliefern Folgendes:
Tadelakt gibt es schon seit der Antike. Zunächst wurde die Technik zur Abdichtung von Zisternen, die zur Aufbewahrung des Trinkwassers dienten, angewendet. Dann wurde die Tadelakttechnik in den Hammams, den orientalischen Bädern, und auch in den Palästen eingeführt. Das traditionelle Handwerk der Tadelaktverarbeitung wied von Berbern ausgeführt, die ihr Wissen um die richtige Verarbeitung von Generation zu Generation weitergeben. Der Begriff Tadelakt wird vom marokkanischen Verb „dellek“ abgeleitet, welches kneten, zerdrücken bedeutet.

Das Material
In der Region von Marrakesch gibt es natürliche Kalkvorkommen. Der dort gewonnene Kalk hat aufgrund seiner geologischen Entstehung eine ganz spezielle Zusammensetzung. So liefert die Natur den Marokkanern einen Rohstoff, der nur durch Brennen und anschliessendes Löschen, einen verarbeitungsfähigen Kalkputz mit der Dichtigkeit von Kläranlagenbeton ergibt. Mit kalkechten Pigmenten abgetönt und mit schwarzer Seife hydrophobiert entstehen dann die faszinierenden Oberflächen.

Untersuchungen am marokkanischen Kalk haben ergeben, dass es sich um einen hochhydraulischen Kalk handelt. Die bewirkt, gemeinsam mit der starken Verdichtung des Materials bei der Verarbeitung, die hohe Festigkeit und Wasserbeständigkeit der Oberfläche.




WOMIT

Tadelakt = einreiben
Tadelakt ist eine mineralische Spachtelung aus Marokko. Ein spezieller Kalk, welcher mit kalkechten Pigmenten abgetönt werden kann, wird als Putz aufgetragen. Mit Steinen wird dieser Verputz verdichtet bis er glänzt und am Ende mit Olivenseife versiegelt.
Die daraus entstehende Oberfläche ist vielseitig verwendbar ist.




WO

Da die Tadelaktoberfläche eine hohe Festigkeit und Wasserbeständigkeit aufweist, eignet sie sich nicht nur für Wände generell, sonder auch für Fussböden, Tischplatten, Badewannen und alle Formen von Nasszellen. Sie wird deshalb auch oft in türkischen Bädern, den sogenannten Hammams angewendet.




WARUM

Die schimmernde, leicht wellige Oberfläche des Tadelakts bietet dem Auge immer wieder neue spiele des Lichts und der Farbe. Die Farbwirkung von Tadelakt ist nie gleichmässig, wie bei eingefärbten Putzen. Sie ist unmittelbar mit der Verarbeitung des Materials verknüpft. Da, wo der Kalk zusammen mit den Farbpigmenten stärker verdichtet wird, entsteht ein dunklerer, tieferer Farbton. Unterschiedliche Lichtverhältnisse erwecken die Tadelaktoberfläche zum Leben und lösen im Betrachter oft den Wunsch aus, sie zu berühren.



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